Zur Geschichte der FuTK-314

Beitrag von H.-J. Böhme (02.02.2004)

Hallo Webmaster,

fast durch Zufall habe ich die Seite gefunden (bin erst seit kurzem eifriger Surfer im Netz!). Ganz toll!!

Ich habe von 11/1972 – 11/1975 als SaZ in der FuTK-265, später 314 in Naustadt bei Meißen als Diensthabender Nachrichten im Führungszug gedient. Leider musste ich feststellen, dass gerade zu dieser FuTK recht dürftige Informationen im Netz stehen.

Deshalb habe ich in meinen Erinnerungen gekramt und noch einiges regeneriert. Leider habe ich keinerlei Fotos oder Dokumente.

Während meiner Dienstzeit war anfangs der Tarnname „Spielregel“, später dann „Hammerstiel34“.

An Technik war vorhanden:

03a - P15 mit AMU-Mast (30m), Sichtgerätekabine auf SIL

04 - automatisiertes System in einem Anhänger

05 - P35, Sichtgerätekabine auf SIL

06 - PRW11 ??? Sichtgerät abgesetzt in der Führungsstelle

07 - Richtfunkeinrichtung zur Bildübertragung der P35

08 - P12 Sichtgerätekabine in Anhänger

Im Objekt war kurz vor meinem Dienstbeginn der Pionierausbau gerade beendet worden. In überdachten Stellungen standen die Sichtgerätefahrzeuge P-15, P-35, PRW-11 (eigentliches Sichtgerät aber abgesetzt), P-12 (die Antenne war abgesetzt auf der Stellung montiert). Das automatisierte System stand in einer Halle, die Kabinen P-35 und PRW-11 mit den Antennen auf Hügeln (PRW-11) bzw. Betonbauwerken (P-35).

Heute ist das Objekt noch vorhanden und eingezäunt. Der Pionierausbau und die Hügel, Gebäude usw. sind noch vollständig vorhanden. Es wird von der sächsischen Polizei als Hundeschule genutzt. Mitte der 90iger hatte ich Gelegenheit, während einer Reportage des MDR über die Hundeschule das Objekt zu betreten. Leider habe ich damals keine Fotos gemacht, obwohl das ohne Probleme möglich gewesen wäre. Vielleicht unternehme ich im Sommer mal einen Anlauf und treffe auf einen verständnisvollen Dienststellenleiter der Polizei.

Neben der Funkmesstechnik waren natürlich noch Funktechnik (R-119, R-820) und jede Menge Fahrzeuge (P3, LO1800, KRAZ, URAL, TATRA813, W50, zwei Kettenschlepper) vorhanden und die zu jeder Station gehörenden Netzersatzanlagen (z.B. 2 x GAT100 für P-35).

Und von mir wurde betreut der mobile Nachrichtensatz L4 (großer Kofferanhänger mit OB-Technik, WTT, Funkempfangstechnik, vielen schweren Kabeltrommeln und zwei Schlafkojen !!!!!)

Die Hauptaufgabe der FuTK war die Sicherstellung der A4 von HD (Grenzübergang CSSR) bis Bereich Berlin oder auch weiter bei großer Höhe im Rahmen des DHS von normalerweise 08:00 Uhr bis 18:00 Uhr.

Als Sonderaufgabe wurden regelmäßig die Test- und Erprobungsflüge der Flugzeugwerft Dresden mit maximaler Geschwindigkeit und maximaler Höhe sichergestellt. Es wurde das Bild der P-35 mit der Richtfunktechnik 07 auf den Tower Dresden übertragen. Über eine Standleitung wurde direkt mit dem Flugleiter kommuniziert (z.B. Höhenangaben von PRW-11). Diese Flüge hatten höchste Priorität. Es wurde dafür sogar aus dem DHS ausgestiegen. Ein Uffz. P-35 war ständig in Dresden stationiert.

Nun meine Erinnerungen an das Personal (während meiner Dienstzeit 1972-1975):

KC Major Klaus Schubert StKCPA Hptm. Speer StKCTA Hptm. Beck
Hptm. Wilhelm
P15 Olt. Blank 04 Hptm. Müll (OL) P35 Hptm. Ludwig (SL)
Ltn. Günther (OL) Olt. Nestler (TE)
Ltn. Fuchs (TE) Fw. Schlier (TE)
PRW11 Hptm. Wilhelm (SL) Fü-Zug Ltn. Andreß Hfw. Sfw. Wünsch
Olt. Friedrich (SL)
WGF Sfw. Schwarzbach Kfz Fw. Pauketat

Einige Höhepunkte, die mir noch einfallen:

Ich habe eine Verlegung der gesamten Kompanie (außer automatisiertes System) in die Verlegestellung in der Nähe von Mohorn mitten aufs Feld mitgemacht. Dabei hatten wir kilometerweit Nachrichtenkabel (das dicke von den Stahltrommeln) bei glühender Hitze zu verlegen.

Mit der gesamten Technik wurde ein Lehrfilm über die Verlegung einer FuTK gedreht, vom Marschband über den Straßenmarsch bis zum Aufbau der Technik auf einem Feld bei Großenhain.

Ich war mit meinem mobilen Nachrichtensatz wochenlang abkommandiert zum Raketenschießen (????) oder Flugzeuggefechtsschießen (????) nach Lieberose, einer riesigen Sandwüste.

Kurz vor meinem Dienstbeginn hatte die FuTK den Flieger IL-62 auf dem Schirm, der dann bei Königswusterhausen abgestürzt ist. Selbst habe ich auf dem Bildschirm die TU-134 gesehen, die zur Leipziger Messe beim Landeanflug abgestürzt ist.

Mit der P-15 (für tieffliegende Ziele) hatten wir tagelang zur gleichen Zeit ein Ziel ohne Kennung. Bis einer die Lösung fand, es war der Schnellzug Dresden-Leipzig in der Nähe von Riesa.

Nun habe ich mein Pulver verschossen und etwas zur FuTK-265 bzw. 314 beigetragen. Vielleicht erhalte ich ein Feedback!

Hans-Joachim Böhme

Beitrag von Hartmut Michler (26.05.2006)

Als ich kürzlich mal wieder die Internetseite der FuTT besuchte, fiel mir auf, daß sich über den Standort Scharfenberg (bei Meißen) keine Fotodokumente finden lassen. Ich weilte vor kurzem in Meißen und habe deshalb einen Ausflug zum ehemaligen Standort gemacht. Auf dem Gelände befindet sich heute ein Objekt der Landespolizei zur Ausbildung von Polizeihunden. Ich hatte Glück und nach Darlegung meines Anliegens konnte ich mich frei auf dem Gelände bewegen und Fotos machen.. Das Gelände ist heute neu eingezäunt und mit Stacheldraht versehen. Die ehemalige technische Zone ist noch vollständig erhalten, zu großen Teilen verwildert. Die ehemaligen Gebäude sind saniert (Soldatenunterkunft, Küche, ect.) und von der Landespolizei belegt. Beiliegend einige Fotos.

Hartmut Michler

(Fotos über die Eingangsseite der FuTK-314 erreichbar - die Red.)

Beitrag von Wilfried Pietsch (26.12.2007)

Guten Tag, ganz herzlichen Dank für die mühevolle Arbeit und Zusammenstellung.

Ich selbst war von 12/74 bis 4/76 als Soldat/ Gefreiter in FuTK-314 in Scharfenberg-Naustadt (Station 04)

Folgende Offiziere sind bereits mir noch bekannt, die von 1978 an erst gelistet wurden, also schon mindestens ab 1/75 mit Sicherheit schon in der Dienststelle gedient hatten:

KC
Schubert, Klaus (damals Major)

04
Muhr (damals Ltn.)
Günthel (damals Ltn)
Rose (damals Uffz)

05
Hptm. Nestler
Ltn. Dressler (Namensänderung gewesen, vorher >Fuchs< )

06
Friedrich (damals Oltn.)

PolitStellvertreter KC:
Hptm. Speer

Nachr.
Grunwald (damals Uffz)

…?
Ofw. Pauketat


Viele Grüße - Wilfried Pietsch - (registriert als willizahn)

Gästebucheintrag (Teil des Inhaltes hierher verschoben) vom 02.01.2019
zum collmberg noch einige erklärungen. ende der 1970iger jahre und der 1980iger jahre hatte der na-zug scharfenberg die aufgabe zur EB der auf dem collmberg installierten richtfunk station (RT 417) war persönlich mehrere male, zu tag und zur nacht. auf dem collmberg um die EB wieder herzustellen. die verbindung diente als relaisstation zwischen der futk 313 oder 312 zum futb31 GS in döbern!
A. Grunwald
Gästebucheintrag (hierher verschoben) vom 05.01.2019

heute ist ein regentag- darum noch einige zeilen zur futk 314. aufgaben. dhs 24 stunden-dienst täglich 07.00-07.00 uhr. 07.00 uhr vergatterung.-sicherstellung flugdienst JG-3 und maßnahmen des jg-3. fu-sicherstellung na-zug mit r824 technik.sowie ko- und führungsleitung . zwischen futk-314 und dem jg-3.-sicherstellung. von den koordinatenwerten der 05-station . die flugzeugwerft dresden. bei ihren testflügen.ebenfalls über ko-.und führungsleitung. wechselstellungen waren in den 70iger jahren. auf einem feldgelände bei wilsdruff/mohorn. später der flughafen dresden/klotsche. die versorgungsfahrten gingen über die SLB mit hilfe einer roten ampel. die vom flugtower aus bedient wurde.heute eine unvorstellbarkeit. so das wäre es erst mal. nochmal grüsse an alle die in der futk-314 gedient haben. -ach ja da gab es noch einen aussenposten. der war in riemsdorf die gaststätte bei der grossen linde . die hatte anfang der 80iger jahre ein sturm umgehauen ( stürme gab es auch damals schon. man glaubt es kaum wenn man die heutigen medien hört.) beim schmiedemeister HEINZ ZIESCHE. der ist 2003 verstorben!! gedenken wir auch seiner.!!! die gaststätte gibt es nicht mehr!!!!!!!! soviel dazu.

A. Grunwald
Mail vom 19.10.2019 an die Redaktion :
Hallo Kameraden,

schon in der Berufsausbildung absolvierte ich einen Lehrgang an der P- 10 in Schönhagen bei Berlin. Im Nov. 66 begann die Dienstzeit im FuTB-2 Cottbus. Die A-Kompanie wurde in Eisenhüttenstadt (mit übertriebenen militärischen Drill) durchgezogen. Die Ausbildung zum Funkortergruppenführer P-15 erfolgte im Objekt 3 der Offiziersschule Kamenz. Mit der Beförderung zum Uffz. kam die Versetzung zur FuTK-265 Naustadt bei Meißen (übrigens ein super Ausgangsbereich und wegen fehlender Unterbringungskapazitäten waren auch Uffz. 1967 – 1968 Außenschläfer). Auch die Personaldecke bei Offizieren war dünn und Uffz. mussten die Aufgaben des Stationsleiters z.B. P-15 AMU und P-12 übernehmen. Es war schon stressig, denn über allem schwebte das DHS.

Gruß an alle Ehemaligen der FuTT und an die Macher dieser Website

S. Zeidler

Mail vom 09.09.2023 von Falk Pfeiffer
hallo, nach der uffz Schule im Frühjahr 85 03 wurde ich In der FUTK-312 abgeladen und war dort Truppfüherer bei 03. Nach einem halben Jahr kam ich zur 05 bin aber dann zusätzlich als EMG + Funkorter zur Fahrschule + Hilfsfahrleherer in Döbern 311 längere Zeit gewesen. Das letzet Jahr war ich in um Meißen 314 erst auf der 05 und dann auf der 03 wieder als Truppführer das 6. Diensthalbjahr.. Zur Entlassungsfeier okt 87 haben wir ein Schaf in der 08 Stellung gegrillt. Ein Faß Bier hatte ich im Trabi mit ausgebaudten Beifahrersitz geholt. Ich glaube so eine Feier gab danach nie wieder.

* mit Fragezeichen gekennzeichnete Stellen sind evtl. nur Gerüchte bzw. Fehlinformationen

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