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–Zum Internationalen Tag der Raumfahrt am 12. April - Rainer Blum - 10.04.2013 Liebe Interessenten der Luft- und Raumfahrt, die eben im Forum unterwegs sind - wie alljährlich, wird am 12. April des Jahres dieser Tag feierlich begangen. Besonders natürlich in Russland, dessen Vorzeigebranche die Kosmosforschung war und ist. Beachtlich aber auch die Nuance, daß hier eine "neue Nüchternheit" eingekehrt ist. Ein Artikel für dapd - hier für Euch im Wesentlichen übernommen - analysiert verschiedene Gründe: Gagarins Ruf und Ruhm verblassen im neuen Russland –Zum Internationalen Tag der Raumfahrt am 12. April — Der Ruf des Juri Gagarin ist im neuen Russland leider nicht mehr das, was er zu Sowjetzeiten einmal war. Der Name des ersten Kosmonauten der Welt und sein Ruhm verblassen immer mehr. Gewiss, seine Denkmäler wurden nicht wie die so manch anderen Helden nach dem Zerfall der UdSSR geschleift. Zum 50. Jahrestag des historischen Fluges vom 12. April 1961 kamen sogar noch einige hinzu. Doch nicht erst seit diesem großen Jubiläum vor zwei Jahren ist auch eine neue Nüchternheit eingezogen.“ Soziologische Umfragen besagen, dass 81 Prozent der Bürger der Russischen Föderation nicht einen einzigen der heute aktiven Kosmonauten namentlich kennen und sich auch nur mit Mühe an einige Namen der einstigen ´Gagarinschen Garde´ erinnern können”, sagte der Sprecher des Instituts für Kosmosforschung (IKI),Juri Saizew, der Nachrichtenagentur dapd in Moskau. Auch die Hochschulen schlügen Alarm, weil die Studenten “elementare Wissenslücken” hätten. Sie wüssten zwar das Datum der Schlacht von Kulikowo gegen die Mongolen (1380) unter Großfürst Dmitri Donskoi, kennen sich aber in der jüngsten Geschichte ihres Landes überhaupt nicht aus, fügte Saizew hinzu. Im Russland des 20. Jahrhunderts habe es zwei große Themen gegeben: Der Sieg im Zweiten Weltkrieg und Gagarin, betonte der Sprecher. “In den 1960-er Jahren träumte jeder zweite Schüler davon, Kosmonaut zu werden, heute will jeder erste Oligarch werden.” Hinzu komme, dass Russland in der Weltraumforschung immer weiter zurückfalle, sagte Saizew. Die Ursache dafür sei allerdings nicht hauptsächlich in der Technik, “sondern in den Defekten der Gesellschaftsordnung, im Bewusstsein”, zu suchen. Wann es hier zu irgendwelchen Veränderungen zum Positiven kommt, könne niemand voraussagen. Auch der Chef des Kosmonautenausbildungszentrums “Juri Gagarin” im “Sternenstädtchen” bei Moskau, Sergej Krikaljow, beklagt das geringe Interesse der heutigen Generation an der Raumfahrt und am Kosmonautenberuf. Bei der jüngsten ersten offenen Ausschreibung hätten sich lediglich 304 Bewerber gemeldet, von denen acht probeweise ins Kosmonautenkorps aufgenommen wurden. Als einen der Gründe für das lamentable Prestige der einstigen Vorzeigebranche, die serienweise Helden produzierte, nannte der Sechsfach-Flieger die niedrigen Löhne. In der Tat verdienen russische Kosmonauten umgerechnet nur rund 1.500 Euro im Monat. Wer also Geld machen wolle, dürfe nicht in die Raumfahrt gehen, sagte Krikaljow resigniert. April 9th,2013 | Category:Raumfahrt Nun sind die nüchternen Töne gar nicht mehr so selten und so muß man konstatieren, daß reihenweise Programme aufgelegt und von höchster Stelle abgesegnet sind, über die Jahre Grundstrukturen zu ändern. Das letzte z.B. sei - vom Thema hier angefügt "Roskosmos´s Entwurf für die Modernisierung der Wirtschaft durch Nutzung der Raumfahrtergebnisse" bis 2030 laufend, zeigt, man macht sich schon erhebliche Gedanken, die einstige Vorzeigebranche wieder zu dem zu machen, was sie mal war. Und es ja beileibe nicht so, daß man "nichts" vorzuzeigen hätte ... ... Siehe mein letzter Beitrag zum "Expreßflug in den Orbit". UND AUSSERDEM - - nach "RIA Novosti" ... fällt Raumfahrt ohne SOJUS ohnehin aus:[/B] denn Russland bleibe bis Ende des Jahrzehnts ein einziges Land, das die Raumfahrtbesatzungen zu ISS bringt, berichtete den Journalisten der Leiter der bemannten Raumfahrtprogramme von russischen Raumfahrtagentur Roskosmos Alexej Krasnow. „Wir haben das Thema mit Kollegen aus den USA am Raumbahnhof Baikonur diskutiert. Sie sagen, dass die nötigen Weltraumtransportmöglichkeiten zu ISS wegen der Budget-Sequestrierung etwas später als geplant einsatzbereit wären“, sagte er. Derzeit bleibt ein einziger Weg zu ISS für die Raumfahrtbesatzungen - nämlich mit einem russischen „Sojus“. Herzlichst Rainer |