FlKpt. Kallbach landet IL-62 auf Segelfluggelände - Druckversion +- Forum der FuTT der NVA (https://www.nva-futt.de/mybb) +-- Forum: LSK / LV (https://www.nva-futt.de/mybb/forumdisplay.php?fid=4) +--- Forum: Die LSK / LV (https://www.nva-futt.de/mybb/forumdisplay.php?fid=9) +--- Thema: FlKpt. Kallbach landet IL-62 auf Segelfluggelände (/showthread.php?tid=132) |
FlKpt. Kallbach landet IL-62 auf Segelfluggelände - Rainer Blum - 16.03.2014 Hallo an alle Freunde und Interessenten im Forum! Es ist schon etwas spät, aber vielleicht schaut doch noch jemand aus Berlin und Umland rein. DAS EREIGNIS vor 25 Jahren, das eigentlich gar nicht geht, trotzdem realisiert wird und aus dem Anlaß noch einmal ein Wiederaufleben der Gefühle von damals im Vortrag "Eine außergewöhnliche Landung" Vorbereitung und Durchführung einer Außenlandung mit einem Verkehrsflugzeug vom Typ IL-62 auf dem Segelflugplatz Stölln. Am 23. Oktober 1989 landete Herr Flugkapitän Kallbach einen Langstreckenjet vom Typ Iljuschin IL-62 auf der nur 850 Meter langen Grasbahn des Segelflugplatz Stölln. Eine regulär betriebene IL-62 benötigt für eine Landung im Linienverkehr eine Piste von ca. 2.500 m Länge, so dass die 850 m lange Grasbahn eine extreme Herausforderung an Pilot und Maschine darstellten. Referent Flugkapitän Hans-Dieter Kallbach Termin Montag 17.03.2014, 18:00h Ort Institut für Luft- und Raumfahrt TU-Berlin, Hörsaal F11 Marchstr. 12-14 10587 Berlin DGLR Bezirksgruppe Berlin-Brandenburg http://berlin-brandenburg.dglr.de/ Wenn der Link funktioniert, kann man da auch noch reinsehen, ansonsten Gute Unterhaltung und Erinnerung, falls der Eine oder Andere die Gelegenheit zufällig noch nutzen kann. Es würde mich freuen Herzlichst Rainer >>> Den Flyer der DGLR kopiere ich mal mit hierher, leider funktioniert es mit den Bildern nicht Zitat:Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt – Lilienthal-Oberth e.V. Eine kurzeRezension der gutbesuchten Veranstaltung Herr Kallbach als dienstältester Flugkapitän [1957 Berufsbeginn als Transportflieger der NVA; 2008 50-jähriges Cockpitjubiläum], mit allen erdenklichen Fluglizenzen versehen bei über 33.000 FlugStunden, ließ dieses Gesamtprojekt der INTERFLUG noch einmal im Detail aufleben. Es war ja keine Geschichte "so am Rande", denn dieses Projekt verstieß gegen alle bestehenden Vorschriften und Bestimmungen der Zivilluftfahrt, Sicherheit, HVZL, NVA und X- weiterer Dinge bis hin, das der Hersteller Iljuschin zu Genemigungen zu technischen Änderungen befragt werden mußte, abwohl die Maschina ja zur Aussonderung stand (Löschung im Luftfahrtregister). Herr Kallbach als beauftragter Pilot der freiwilligen Mission hatte führend die Berechnungen und Randbedingungen zu koordinieren, bis alle Bestätigungen eingeholt waren und das waren verständlicherweise nicht wenig. Immerhin, das gab es noch nie, daß eine Maschine (auf minimal mögliche 70 Tonnen Fluggewicht verringert)auf einer zugelassenen Rasenlandebahn für 5,8 t zulässiges Landegwicht aufsetzt. Den Berechnungen zufolge betrug die pro Rad in den Boden einzubringende Tangentialkraft beim Bremsen um die 9 Tonnen. Eine Umrüstung auf Niederdruckreifen (wie bei Caravelle z.B.) war nicht möglich, lediglich eine definierte unterschiedliche Druckreduzierung, ohne die Seitenstabilität einzuschränken. Noch ein Detail: Der Umkehrschub mußte aufgrund der Landeverhältnisse bereits in 50 m Höhe vor dem Aufsetzpunkt eingeschaltet werden, was absolut verboten war u.s.w. Auch der Laie erkennt, daß neben dem Kapitän der Bordingenieur in Sekundenbruchteilen zuverlässig zu handeln hatte. Kallbach wollte mit 2 Mann Besatzung fliegen, was aber Iljuschin nicht zuließ (Regularbesatzung 5 Mann, IF flog als Einzige sonst mit 4). Jedenfalls - Ende gut, alles gut, die Bürgermeisterin in Stölln hatte ihr Flugzeug auf dem Lilienthalplatz. Ein Film hatte alles dokumentiert für die Nachwelt, denn soetwas wird es wohl nie mehr geben. Am Ende signierte Heinz-Dieter Kallbach nach einer Lesung noch sein Buch "Mayday über Saragossa", das seine berufliche Laufbahn bei der Interflug mit vielen Details auch der Solidaritätsflüge nach Afrika beschreibt, die oft Abenteuer pur waren, bis hin zur Germania mit dem bekannten Besonderen Vorkommnis in der Zivilluftfahrt. - Inzwischen in der 5. Auflage äußerst erfolgreich. >>> Zum 25. Jahrestag am 25 Oktober 2014 gibt es eine Festveranstaltung in Stölln, ich werde rechtzeitig eine Erinnerung schreiben. Rainer |