allg. Angaben zum System WP
Bedeutung:
Das System WP diente der Erfüllung der folgenden Hauptaufgaben:
Bestand:
Das System WP bestand aus den Bestandteilen:
ASPD: Das ASPD verfügte über MULTITASKING- fähige Sichtgeräte des Typs SWESDA (Stern). Im Gegensatz zu den Sichtgeräten älterer FuMS, die über ein drehbares Ablenkspulensystem verfügten, waren die Ablenkspulen im ASPD unbeweglich. Die Ablenkspannungen wurden über Sägezahngeneratoren erzeugt, wobei die Steilheit und damit auch der Maximalwert eines Sägezahnimpulses von der Stellung des Drehmeldewiederholers und damit von der Antennenstellung der jeweiligen FuMS abhing.
Die Aufhellung der Primärinformation erfolgte durch das refelktierte und verstärkte Signal der FuMS. Dies war die Primärinformation. Die Verstärkung und Bearbeitung zur Darstellung erfolgte mit einer damals noch reinen Elektronenröhrentechnik. mit Germiniumdioden an einzelnen Stellen. Zusätzlich wurde mittels INTERUPT die Primäinformationsdarstellung unterbrochen und zeitweise Sekundärinformation dargestellt. Zur Sekundärinformtion gehört die Rückkontrolle der selbst an andere Objekte gesendeten Information, der MARKER (vergleichbar mit einem Mauszeiger), die Informtionen anderer Objekte sowie Zahlenkommandos.
Der MARKER wurde auf dem Sichtgerät mit einer Art MAUS bewegt, welche am Ende eines Hebels befestigt war. Mit Hilfe von Drehwiderständen wurden Koordinatenspannungen für X und Y abgenommen und daraus die Auslenkspannung gebildet. Bei Betätigung der MAUSTASTE wurden die beiden aktuellen X - und Y - Spannungen auf zwei Kondensatoren gespeichert Mit Hilfe einer Relaiskaskade wurden stufenweise Vergleichsspannungen gebildet und bei Erreichen der richtigen Spannung wurden die betätigten Relais als Koordinatencode ausgewertet. Damit erfolgte eine Analog-Digital- Transformation in jeweils eine 9 stellige Koordinate für X und Y.
Für Diejenigen, die meinen 9 Stellen seien zu ungenau, die folgende Berechnung:
Stelle | Maßstab 600 km | Maßstab 300 km | Maßstab 150 km | |||||||||||||||||||||
=> 1200 km X/Y | => 600 km X/Y | => 300 km X/Y | ||||||||||||||||||||||
1 | 600,00 | km | 300,00 | km | 150,00 | km | ||||||||||||||||||
2 | 300,00 | km | 150,00 | km | 75,00 | km | ||||||||||||||||||
3 | 150,00 | km | 75,00 | km | 37,50 | km | ||||||||||||||||||
4 | 75,00 | km | 37,50 | km | 18,75 | km | ||||||||||||||||||
5 | 37,50 | km | 18,75 | km | 9,38 | km | ||||||||||||||||||
6 | 18,75 | km | 9,38 | km | 4,69 | km | ||||||||||||||||||
7 | 9,38 | km | 4,69 | km | 2,34 | km | ||||||||||||||||||
8 | 4,69 | km | 2,34 | km | 1,17 | km | ||||||||||||||||||
9 | 2,34 | km | 1,17 | km | 0,59 | km | ||||||||||||||||||
Fehler | 1,17 | km | 0,59 | km | 0,29 | km | ||||||||||||||||||
Mit Hilfe einer Eingabevorrichtung konnte auch die Höhe in Form eines 7 stelligen Codes hinzugefügt werden. Bei einem Codeschritt von 250m können Höhen von 250m bis 31750m definiert werden.
Diese Informationen wurden in einem 32 stelliges Informationstelegramm verarbeitet. Die Übermittlungsgeschwindigkeit betrug 50 baud. Es konnten auch Kommandos aus zwei Zahlen an einem bestimmten Punkt übermittelt werden.
Das Informationstelegramm hatte die folgende Form:
+ detailliertere Angaben zum Informationstelegramm über diesen Link
Diese Information wurden mit einem Datensender abgesandt und am Empfangsstandort umgerechnet und dargestellt. Genauso wie die Primärinformation konnte auch die Seklundärinformation mit dem MARKER abgedeckt und eingegeben werden. Die gesamte Informationsbearbeitung der Sekundärinformation erfolgte mittels einer elektro.-mechanischen Technik mit Nockenwellen und Relais sowie Elektronenröhren.
Die Informationsübertragung erfolgte beim WP und WP-U über Standleitungen oder KW-Funk. Dabei waren immer zwei Verbindungsarten vorhanden.
Dies war die Funktion beim WP, also WP-02(2B), WP-03(8D) und WP-04 (15D). Beim WP-03 und WP-04 gab es als zusätzliches Darstellungsmittel EOP (Elektronen-optisches Planchet) jeweils 1 EOP im Hänger und 1 EOP in der Gefechtsstandapparatur. Dort wurden auf einer Spezialröhre die Sekundärinformationen rotbräunlich dargestellt und mittels Spiegel auf eine waagerechte Scheibe gebracht. Nach einiger Zeit mußten die Informationen auf dem EOP durch Heizen der Röhre gelöscht werden. Diese EOP wurden aber schon zu Beginn der 70 Jahre nicht mehr genutzt. Statt dessen wurden in der Gefechtsstandapparatur zusätzlich Sichtgeräte angeschlossen.
Bei den Objekten des WP-U, also WP-02U(2BU), WP-03U(8DU) und WP-04U (15DU) gab es folgende Verbesserungen:
Bis auf kleinere Verbesserungen stimmte der Rest der Objekte WP-U mit den WP überein.
In der NVA gab es zwei durch Neuerer entwickelte Verbesserungen:
Die Objekte WP-02U und WP-03U
Zum Bestand der Objekte gehörten:
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