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  Ehemalige des FUTK-613/ EK 84-2
Geschrieben von: bernd.f - 08.01.2011, 12:44 - Forum: Gesucht wird ... - Keine Antworten

Hi Leute. Bin heute auf diese tolle Seite gestoßen. Gibt es hier noch EK84-2, die mit mir gedient haben ? 4ter von Links auf dem Foto :prost:
Bitte meldet euch mal ! Wie geht es euch allen so ? Was macht ihr jetzt ?

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  (V) 2011 - 50 Jahre bemannte russische Raumfahrt
Geschrieben von: Rainer Blum - 07.01.2011, 16:40 - Forum: Die LSK / LV - Keine Antworten

Liebe Freunde,

in der Hoffnung, dass alle „gut rübergekommen“ sind, meine besten Wünsche für Gesundheit und für die angenehmeren Dinge des Lebens im neuen Jahr.


Und was ich noch flüstern wollte:


Das GAGARIN-JAHR 2011 ist da !

Wenngleich es auch nicht jeden von uns „Erlebnisschülern“ gleichermaßen berührt – irgendwie hängt es mit unserer persönlichen Historie zusammen, ob man will oder nicht.
So besehen will ich anlassbezogen gern noch paar Dinge in den „Rezensionen“ beleuchten.

Vorausschicken kann ich schon mal, dass die Russen 2011 noch einen „Knaller“ starten werden, was man von „D“ kaum erwarten kann.
Eine Versorgungsmission (März) zur ISS wird erstmalig den Namen JURI GAGARIN tragen, aber das ist gewiss noch nicht der „Knaller“. Wir dürfen echt gespannt sein, auf was sich die russische Nation vorbereitet!


Heute geht es mir um ein unglaubliches Menschenschicksal in dem Artikel
„Tragik und Triumpf“: Namenlos und in Orten ohne Namen bis zu seinem Tod –
ein Mann, der die SU zur führenden Weltraumnation machte…
… selbst im Kreml durfte – wenn überhaupt – sein Name nur geflüstert werden …“

So wünsche ich ein nachdenkliches Lesen, wer die Zeit sich nehmen mag.

Herzlichst
Rainer

Sergej P. Koroljow zum 104. Geburtstag am 12. Januar 2011
- Ein Artikel in den Rezensionen „2011 - 50 Jahre bemannte russische Raumfahrt“


Tragik und Triumph

Wie der Gulag-Häftling Sergej Koroljow die UdSSR zur führenden Weltraumnation machte
Zum 100. Geburtstag des genialen Wissenschaftlers und Konstrukteurs am 12. Januar 2007

Berlin – Kaum eine Biografie spiegelt die Tragik und den Triumph der Ex-UdSSR so deutlich wider wie die von Sergej Koroljow (1907-1966). Der “Vater der modernen sowjetischen Raumfahrt”, wie er gern offiziell apostrophiert wird, entkam nur knapp dem Tod in Stalins Gulag und machte dennoch sein Land zur führenden Weltraumnation. Er baute mit der R-7, der “Semjorka”, die erste Interkontinentalrakete der Welt, deren berühmtester ziviler Ableger “Sojus” bis heute(´07!) über 850 Mal gestartet ist. Und mit dem legendären “Sputnik 1″ (1957) und Juri Gagarin (1961) stieß Koroljow für die Menschheit das Tor zum All auf.
Seinen 50. Geburtstag am 12. Januar 1957 musste der geniale Wissenschaftler, Konstrukteur und Organisator noch inkognito begehen. Aus übertriebener “bolschewistischer Wachsamkeit” wurde sein Name bis zu seinem überraschenden Tod 1966 geheim gehalten.
Auf die Anfrage des Stockholmer Nobelpreiskomitees, wer denn der Schöpfer des “Sputnik” sei, ließ Parteichef Nikita Chruschtschow antworten: “Das ganze sowjetische Volk!”

Der große Antipode Wernher von Brauns, mit dem er in einem erbitterten Wettlauf um die Vorherrschaft im Weltraum stand, litt sehr unter der Anonymität, die er mit allen führenden Raumfahrtexperten seines Landes teilte. Dennoch arbeitete er als guter Patriot verbissen weiter und schickte vier Jahre später mit Gagarin den ersten Menschen in den Weltraum.

Dabei hätte Koroljow eigentlich allen Grund gehabt, das Regime zu hassen. Denn 1938 hatte ihn ein karrieresüchtiger Ingenieur denunziert. Stalins Geheimdienstchef Jeshow ließ ihn verhaften, foltern und als “Volksschädling” für zehn Jahre zur Zwangsarbeit nach Sibirien verbannen. Aus dem Lager im so genannten Kolyma-Trakt wandte sich Koroljow mehrfach an den Obersten Gerichtshof und auch an Stalin persönlich. Er beteuerte seine Unschuld und bat, seinen Fall erneut zu verhandeln. Er schrieb: “Ich bitte Sie, mir Gelegenheit zu geben, meine Arbeit an Raketenflugzeugen zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit der UdSSR fortzusetzen.” Im Herbst 1940 holte der berühmte Flugzeugkonstrukteur Andrej Tupolew, der selbst Gefangener war, Koroljow nach Moskau in das Besondere Technische Büro (OTB), das zu den NKWD-Speziallagern gehörte. Der einstige Tupolew-Schüler entwickelte hier Zusatzraketen für Kampfflugzeuge. Ab 1944 arbeiteten Koroljow und weitere namhafte inhaftierte Spezialisten, darunter sein künftiger Nachfolger Wassili Mischin, an den Grundlagen für den späteren sowjetischen “Raketenschild”. Hier studierte er auch erstmals Teile von Hitlers “Wunderwaffe”, der V-2, die von der vorrückenden Roten Armee in Polen erbeutet worden waren. Ein Jahr später sammelte Koroljow selbst im Nachkriegsdeutschland alles ein, was er von der V-2-Produktion finden konnte.

Bereits im Oktober 1948 startete die UdSSR erfolgreich ihre R-1, ein Nachbau der V-2. Und 1953 begann Koroljow mit der Entwicklung der R-7 als Grundpfeiler des atomaren “Raketenschilds”. Die zivilen Varianten der legendären “Semjorka” haben seit 1957 nicht nur die “Sputniks” sowie Mond-, Mars- und Venussonden, sondern auch die rund 100 sowjetischen/russischen Kosmonauten und viele ausländische Astronauten, darunter fünf deutsche, ins All getragen.
Als erfolgreichster Ableger leistet die “Sojus”-Trägerrakete seit 1967 treue Dienste und versorgt derzeit mit der gleichnamigen Raumkapsel und deren Frachtversion “Progress” zuverlässig die Internationale Raumstation ISS mit Menschen, Treibstoff und Material.
Koroljow, erst seit 1957 (!!!) voll rehabilitiert, hat den Jungfernflug seines “Sojus”-Raumschiffs, das eigentlich bemannt zum Mond fliegen sollte, nicht mehr miterlebt.

Er starb 1966, zwei Tage nach seinem 59. Geburtstag nach einer Krebsoperation, da in der Moskauer Klinik keine Geräte zur Reanimation zur Verfügung standen (!) – Anm.: R.B.

Koroljows Rakete leistet noch heute in der neuesten Version unverzichtbare Dienste bei der Versorgung der Internationalen Raumstation ISS mit Menschen und Material. Denn keiner seiner Nachfolger vermochte es, seinen Platz auch nur annähernd auszufüllen und einen besseren Träger zu bauen.

- Quelle: Gerhard Kowalski, veröffentlicht am 9. 1. 2007 für die Nachrichtenagentur ddp

Hier sein Monument in Baikonur über den Link:

http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0503061924

Ein Schicksal, welches auch für uns – die wir durchaus „Patriotismus“ gelernt haben - nur schwer nachvollziehbar ist. Vor dieser Größe darf man sich verneigen.

Ich bedanke mich für Eure Aufmerksamkeit
Rainer

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  dienstelle barth
Geschrieben von: dieterliebrenz - 02.01.2011, 15:35 - Forum: Die LSK / LV - Antworten (2)

ein neuer versuch im neuen jahr !!!!
meine zeit in barth war 75/76 !!!
war tlf fahrer bei den batzen,kompaniechef war major
janek,zugführer hauptmann pirl. stabschef major marschall
chef der truppe oberstleutnant bernhardt.
für die richtige schreibweise geb ich keine garantie!!!!!
würde mich freuen wenn es noch ehemalige gibt.
tlf dieter

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  Zum Neuen Jahr
Geschrieben von: Rainer Blum - 28.12.2010, 18:41 - Forum: Die LSK / LV - Keine Antworten

Zum Neuen Jahr[SMILIE][/SMILIE]
Liebe Freunde,
ausgangs des inzwischen zehnten Jahres im neuen Jahrtausend wünsche ich allen „Stöberern“ und Lesern im Forum ein „gutes Rüberkommen“ in das neue Jahr.

Wer mich ab und zu gelesen hat, weiß, dass mir der Jahrestag am 12. April zu „50 Jahren bemannter Raumfahrt“ besonders am Herzen liegt.
Wir erlebten es ja live und das kann nicht jeder von sich sagen. Das demzufolge auch der Zahn der Zeit an uns nagte, wollen wir verstecken. Soviel Stolz muß sein.
Ich glaube nicht, dass dieses Ereignis in Deutschland eine besondere Würdigung erfahren wird – bis auf (und das kann ich heute schon erfreut mitteilen) die Kosmos-Ausstellung in Morgenröthe-Rautenkranz, -Sigmund Jähn- die eine Sonderausstellung installieren wird!
Auch der bekannte Luft- und Raumfahrtjournalist Gerhard Kowalski bemüht sich, mit einer russischen Co-Autorin sein neues Buch über Juri Gagarin zur Leipziger Buchmesse fertigzustellen. Wir dürfen gespannt sein …

Für alle, die gern auch mal Originalmeldungen lesen – hier der Link zur „Stimme Russlands“ (in deutsch) über das Ereignis:

http://german.ruvr.ru/radio_broadcast/4007149/6211943/
(Land und Leute – Die russische Weltraumfahrt heute)

oder auch – nicht ganz so ernst zu nehmen:
http://german.ruvr.ru/2010/12/28/38140271.html
(Väterchen Frost spricht mit der ISS –tatsächlich!)

-Hier kann man auch lesen, dass die „Proton-M“ den geplanten Transport des franz. KA-SAT Satelliten von EUTELSAT starten wird.
Die Ursache der pazifischen „Wasserung“ der GLONOSS-Satelliten Anfang des Monats war eine Übertankung der Oberstufe, somit kein technisches Raketenproblem.

Mit des besten Überwasser-Wünschen für das Jahr 2011, Gesundheit und alles Gute in der Familie und wer mag- ab und zu mal bis zum Jahrestag hier rein geschaut

Herzlichst
RAINER

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  Gesucht wird Detlef Arndt
Geschrieben von: Rainer Merzdorf - 26.12.2010, 13:32 - Forum: Gesucht wird ... - Antworten (3)

Hallo Mitkämpfer,
von den ehemaligen Angehörigen des FuTB-31 Mj.a.D R. Merzdorf und Ofw.d.R. B. Frontzek wird Detlef Arndt gesucht. Detlef war auf der P-35 in der FuTK Dahme, später in der FuMW des FuTB-31, Stellv. K TA FuTB-41 und (?)Ltr. FuMW-31.

Wer hat Detlef einmal getroffen, hat Kontakt zu ihm oder kennt seinen Wohnort bzw. Telefonnummer?
Wir freuen uns über jeden Hinweis in diesem Forum oder unter rameko@web.de bzw 0160 857 84 63.

Danke!

Rainer Merzdorf

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  Hinsdorf
Geschrieben von: Christa Büntig - 26.11.2010, 16:21 - Forum: Gesucht wird ... - Antworten (1)

Wer war von 1968 bis 1976 in Hinsdorf?

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  (IV) 2011 - 50 Jahre bemannte russische Raumfahrt
Geschrieben von: Rainer Blum - 03.11.2010, 12:40 - Forum: Die LSK / LV - Keine Antworten

Eine Rezension

2011 - 50 Jahre bemannte russische Raumfahrt ( IV )
„Laika“–die Weggefährtin
* zum 03.11. *
(gekürzt)

Liebe Freunde,

die Würdigung dieses Ereignisses übernehme ich mal von „BBC – News“ und von der „NASA“. Ich denke, wir wissen, dass sich die NASA weniger mit „Brez´n und dem Maß Bier“ beschäftigen, respektive somit diesem Ereignis ein beachtlicher Stellenwert zukommt bzw. eingeräumt wird. Heute noch!
Damit bleiben wir auch global und sind nicht provenzial geprägt : Hier dazu die

BBC News 3. November - im Rückblick :
1957: Russians launch dog into spaceThe Soviet Union has launched the first ever living creature into the cosmos.

BBC original-photo (Link unten)
http://news.bbc.co.uk/onthisday/hi/dates...191083.stm
und Zweitens : Die NASA
National Space Science Data Center
- reingeschaut am Thursday, 21 October 2010 !

Zum Sputnik 2
NSSDC ID: 1957-002A

Description
Sputnik 2 was the second spacecraft launched into Earth orbit and was the first biological spacecraft...

Wer möchte - hier der direkte Link zur NASA – Detailseite
Sputnik 2:
http://nssdc.gsfc.nasa.gov/nmc/spacecraf...=1957-002A

Wir bemerken: Alles im Detail ist ausgewertet. Schlussfolgerung: Es muß wohl wichtig gewesen sein!

Wie wichtig, dazu kommen wir jetzt:
Seit „Sputnik 1“ am 4. Oktober 57 lasen wir

…der Westen war geschockt und gab sich überrumpelt, obwohl die Russen diesen Start schon lange zuvor angekündigt hatten.
Doch es sollte noch schlimmer kommen: Bereits einen Monat später wurde Sputnik II und mit ihm die Hündin Laika, ins All geschossen.
Und das war nicht angekündigt, nichts deutete darauf hin und traf somit buchstäblich in das Mark.

Der erste "Space Dog": Laika

Laika war …dabei aus der Sicht der Militärs gar nicht so wichtig. Ein anderer Fact war viel schwergewichtiger: Sputnik II wog mehr als eine halbe Tonne!

Das atomare Wettrüsten begann!
Die Russen hatten damit bewiesen, dass sie über leistungsfähige Interkontinental-Raketen verfügten, die gegebenenfalls auch Atombomben über weite Strecken transportieren konnten. Die Propaganda-Maschinerie beider Parteien des kalten Krieges lief nun auf Hochtouren und trieb den kalten Krieg in eine erste heisse Phase. Für die Sowjets war Sputnik der Beweis, dass der Kommunismus das überlegene Gesellschaftssystems sei, und für den Westen bot Sputnik die Legitimation für ein Wettrüsten, um den (vermeintlichen) Technologie-Rückstand aufzuholen.

Im Westen wird der Ruf laut: Neue Ingenieure braucht das Land
Denn die Folgen des Sputnik-Schocks waren im Westen nicht nur moralisch negativ. Da man eine wesentliche Ursache des "Nachhinkens" im veralteten Bildungssystems ausmachte, wurde eine Reihe von Bildungs-Reformen eingeläutet..., die Vorschulerziehung wurde professionalisiert und eine Reihe von neuen, innovativen Schultypen ins Leben gerufen.


Das hätte sich Laika natürlich nicht träumen lassen …

Ich glaube, es gibt keinen Namen mit annähernd dem Bekanntheitsgrad wie „LAIKA“.
Was ist auch nicht alles nach ihr benannt worden:

- Schokolade, Zigaretten, Campingmobile, Verlage, Souveniere ohne Ende.

Ebenso wird immer noch ohne Ende emotional und wissenschaftlich über dieses Experiment geschrieben und gestritten.
Ihr wurden Denkmale zuteil, wie im Link:

http://www.google.de/images?q=Laika+Memo...CC0QsAQwAA

Doch der Reihe nach:

Unter Tierfreunden vielleicht bekannt, hatte sie verschiedene Namen und Spitznamen, darunter Kudryavka (russisch für Little Curly),
war ein Mischling, 3 Jahre alt, vermutlich Husky und Terrier und wurde ursprünglich von Moskaus Straßen aufgenommen. Damit kannte sie Hunger und Kälte, war vom Temperament eher phlegmatisch und stritt nicht mit anderen Hunden.

Sie wurde vom russischen Raum-Biowissenschaftler Oleg Gazenko
mit den anderen zwei Hunden „Albina und Muschka" ausgewählt und geschult.
(Man hatte erkannt, das Hunde für diese Experimente am besten geeignet waren).
Alle drei Tiere gehörten zum Höhenforschungsprogramm und hatten suborbitale Flüge hinter sich. „Albina“ zwei und war gleichzeitig das Ersatztier für Laika. „Muschka“ war für Instrumententests und Lebenserhaltungsgeräte gewählt..

Zur Vorbereitung der Mission

Im Trainingsprogramm vorher wurden sie an immer kleinere Käfige gewöhnt, in der Zentrifuge an die Beschleunigung. Akustisch und mit Vibration an die Startmomente sowie an eine Gel-Nahrung.
Es wird berichtet, dass ein Wissenschaftler sie in dieser Zeit auch mit nach Hause nahm zu den Kindern zum spielen, um ihr Freude zu geben für ihre bemessene Lebenszeit. Wenn Laika auch für die Wissenschaft bestimmt wurde, sie war ein soziales Wesen. Nur, sie wusste eben nicht, dass sie für die Menschen geopfert werden sollte.

Hier spielt leider wieder der kalte Krieg die Hauptrolle. So war wegen der Zeitbedrängnis von Anfang an kein Rückkehrmodul für dieses Mission vorgesehen, so traurig, wie dieses auch heute stimmen möge.
*
Laikas Unterbringung im Raumflugkörper erfolgte drei Tage vor dem Start der Mission.
Zwei Betreuer wurden beauftragt, Laikas Zustand ständig zu prüfen. Direkt vor dem Start der Rakete reinigte man Laikas Fell mit einer schwachen Alkohollösung. Auf wichtige Stellen ihres Körpers strich man Iod und befestigte dort Sensoren, die ihre Körperfunktionen überwachen sollten.
Die druckregulierte Kabine von Sputnik 2 war innen gepolstert und bot so viel Raum, dass Laika stehen oder liegen konnte. Ein Lüftungssystem versorgte die Zelle mit Sauerstoff, und ein Ventilator kühlte sie, sobald die Innentemperatur 15 °C überstieg. Nahrung und Wasser war in Gelform vorhanden. Laika wurde mit einem Korsett versehen und Elektroden zur Messung der Vitalfunktionen. Die telemetrisch übermittelten Informationen zeigten an, dass Laika aufgeregt war, aber Nahrung zu sich nahm.

Zur Mission selbst
Am 3. November 1957 um 2:30 Uhr startete die Rakete vom Kosmodrom Baikonur.
Während der ersten Minuten nach dem Start zeigten die Sensoren an, dass Laikas Puls auf den dreifachen Wert des Ruheniveaus stieg. Nachdem sie die Schwerelosigkeit erreicht hatte, sank ihr Puls wieder; allerdings dauerte das dreimal so lange wie bei den vorangegangenen Tests am Boden. Das deutete auf hohen Stress hin.

Nach etwa fünf bis sieben Stunden Flugzeit wurden vom Raumflugkörper keine Lebenszeichen mehr übermittelt
Die Kapseltemperatur stieg unplanmäßig auf ein hohes Maß an. Wahrscheinlich war der Grund für den Temperaturanstieg, dass sich ein Teil der Hitzeabschirmung von der Kapsel löste. Das Kontrollsystem war wegen dieses Defekts überfordert, die Innentemperatur wieder herabzuregeln. In der Folge stieg die Temperatur in der Kapsel auf 40 °C, was Laikas vorzeitigen Tod verursachte.
Allerdings wurde diese Erkenntnis erst im Jahr 2002 auf dem World Space Congress in Houston von einem am Sputnik-2-Programm beteiligten Biologen erklärt. Bis dahin kursierten eine Vielzahl von Gerüchten.
Dr. Malaschenkow belegte, dass es in der kurzen Zeit damals faktisch unmöglich gewesen sei, ein verlässliches Regelsystem zu bauen.
- Fünf Monate später, nachdem Sputnik 2 die Erde 2570 mal umlaufen hatte, wurde dieser Satellit beim Wiedereintritt in die Atmosphäre am 14. April 1958 endgültig zerstört. Die Reste von Sputnik 2 verbrannten über der Karibik.

Die wichtigste Erkenntnis:
Bisher wusste niemand, ob in der Schwerelosigkeit ein Leben überhaupt möglich ist. Insofern waren auch die wenigen Stunden, in denen Sputnik 2 die ersten biomedizinischen Daten aus dem All übermittelte, ein Meilenstein in der Raumfahrtgeschichte.
*
Es gab natürlich im Westen eine Tierrechtsdebatte über den Missbrauch im Namen der Wissenschaft.
Im Ostblock kannte man keine solche Kontroverse.

Erst nach dem Ende des Kalten Krieges drückten jedoch zahlreiche Mitarbeiter im Sputnik-Projekt ihr Bedauern über Laikas Opfertod aus.

Oleg Gasenko, ehemals Laikas verantwortlicher Ausbilder und führender Raketentechniker, äußerte sich 1998 öffentlich folgendermaßen zu Laikas Tod:

„Je mehr Zeit vergeht, desto mehr tut es mir leid. Wir haben durch die Mission nicht genug gelernt, um den Tod des Hundes zu rechtfertigen.
Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.
*
Nun – der Laika folgten andere Hunde, die alle zur russischen Erde wieder zurückkehrten, wie „Belka“ und „Strelka“ am 20 August 1960 mit der Sputnik-5 Mission, die den Flug des Menschen, Juri Gagarin, halfen vorzubereiteten.
Laikas Flug ins All aber machte sie wohl zu einem der bekanntesten Hunde überhaupt. In Moskau, an einem Monument zum Gedenken an die tödlich Verunglückten unter den Kosmonauten, ist in einer Ecke der Erinnerungstafel auch Laika zu sehen, wie an vielen anderen Orten auch.

Meine Betrachtung zu diesem –denkwürdigen- Meilenstein der Weltraumforschung möchte ich mit einem sehr schönen Online-Denkmal abschließen:
http://www.novareinna.com/bridge/laika.html

Eine bewegende Geschichte für diesen 3. November, nicht nur für Tierfreunde.

Herzlichst Rainer

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  (III) 2011 - 50 Jahre bemannte russische Raumfahrt
Geschrieben von: Rainer Blum - 19.10.2010, 11:03 - Forum: Die LSK / LV - Keine Antworten

Eine Rezension
2011 - 50 Jahre bemannte russische Raumfahrt ( III )
Die unbekannten Helden
* zum 24. Oktober *

- Gekürzt -

Ich schreibe, um ihnen, den „unbekannten Helden“, ihren gebührenden Namen zu erhalten.

Am 24. Oktober jeden Jahres gibt es in Baikonur keinen Start und es wird nicht gearbeitet.
An diesem Tag gibt es nur friedliche Stille.
Die Menschen dort gedenken an diesem Tag der Opfer des größten bekannt gewordenen Raketenunfalls – eingegangen in die Geschichte auch unter dem Synonym – das „Nedelin-Desaster“.

Dieses Ereignis, eher - diese Katastrophe-, trug jahrzehntelang den Status „GVS“. Erst 30 Jahre später wurden es mehr oder weniger öffentlich.
Obwohl es den US-Amerikanern nicht gänzlich verborgen blieb, gab es journalistisch erstaunlicherweise kaum Reaktionen.

Vorgeschichte:

G. Kowalski schreibt in seiner „Gagarin-Story“: „Im März 1992 wurde eine Tatsache enthüllt, die zwar einer echten Sensation gleichkommt, aber weder von den Medien noch von der Öffentlichkeit als solche wahrgenommen wurde.
Aus einer Akte des ZK der KPdSU ging hervor, dass Gagarin schon zu einem früheren Zeitpunkt, und zwar vier Monate eher, im Dezember 1960 hätte starten sollen. Das Vorhaben wird als „Aufgabe von besonderer Bedeutung“ hervorgehoben.
Das heißt nicht mehr und nicht weniger, dass die SU die Ära des bemannten Raumfluges erheblich früher einläuten wollte...
Das aber aus diesem (geheimen) Dezember-Termin nichts wurde, ist unser Thema.
Denn eine Woche nach diesem Beschluss kam es zur folgenschwersten Katastrophe.

Im September des Jahres wird Chruschtschow der Prototyp einer Rakete vorgestellt, die genau in sein Konzept passt. Er war begeistert, denn er wollte der UNO-Vollversammlung am 15. Oktober die beispiellose Reduzierung seiner Truppenstärke auf 1,2 Mio Mann verkünden.
Den Kampfkraftverlust hätte eben diese neue Interkontinentale locker ausgeglichen (was natürlich nicht gesagt wurde).
Der Coup mit der Rakete war natürlich erst dann perfekt, nachdem diese erprobt und einsatzbereit war. Verständlich. Deshalb trieb er zur Eile, einer Eile, die Kamanin "verbrecherisch“ bezeichnete. Auf alle und auf alles wurde Druck ausgeübt ... Marschall Nedelin, der vor knapp einem Jahr zum Chef der strat. Raketentruppen ernannt wurde, gab Anfang Oktober grünes Licht für den Erststart am 22. Oktober.
Es ist Michail Jangels neue R-16, die erste strat. Interkontinentale.
Mit 124 t Treibstoff steht sie auf dem neuen Startplatz Nr. 41 , doch zweimal muss der Termin verschoben werden, da Lecks entdeckt wurden.
Der Chef einer der Startmannschaften, Hptm. Pawlow, schilderte später, dass bemerkt wurde, das aus Versorgungsleitungen Treibstoff tropfte. Also wurden die Verbindungsstücke abgedichtet, festgezogen. Dass aber die Flüssigkeit Löcher in die Gummihandschuhe fraß (!) nahm man so hin … Die Leute waren sich der Gefährlichkeit einfach nicht bewusst. Man könnte sagen, so sieht ein Stück russischer Mentalität aus. Eine Aufgabe wird erledigt, es wird nicht hinterfragt oder diskutiert. UDMH ist aber hochgiftig, der Oxidator Salpetersäure 98% hochätzend.
Wie gefährlich das war, erfuhren sie erst später (sehr bemerkenswert!).
Nun, nach Schadensbehebung, wurde der Start neu für den folgenden Tag angesetzt. Doch wieder musste der Count-down unterbrochen werden, da ein Ventil ...nicht in Ordnung war. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren,
befahl Nedel die Schadensbehebung, ohne den Treibstoff zuvor abzupumpen und setzte als entgültigen Starttermin den 24.Oktober fest. Eine fatale Entscheidung! Aber dem politischen Druck konnte sich letztendlich keiner entziehen.
Man war in der Einstundenbereitschaft, als 18:30 die Techniker letzte Hand anlegten.
Von den Verzögerungen genervt, hält sich Nedelin an der Plattform auf und verfolgt die Arbeiten. Keiner der anderen Militärs und Vorgesetzten traut sich deshalb, diesen Bereich zu verlassen und den Bunker aufzusuchen, obwohl sie sehr wohl um die Gefahren wissen.
18:45 verlassen die te. Dienste den Bereich, als Pawlow das typische Geräusch eines startendes Raketenmotors vernimmt und ihm schlagartig bewusst wird: Da ist irgend etwas passiert!
Der Startplatz hüllt sich augenblicklich in Feuer und Rauch. Er erreicht noch, selbst brennend, eine Baracke, kommt als erstes Opfer in ein Krankenhaus, liegt 3 Tage im Koma und verlässt es nach einem Jahr als Letzter. Andere starben in der Zeit an den Verletzungsfolgen Verbrennung und Vergiftung.

Der Untersuchungsbericht der Regierungskommission: Geheime Verschlusssache
Technischer Befund der Kommission zur Aufklärung der Ursachen der Katastrophe mit dem Gerät 8K64 Nr. LD1-ST während seiner Vorbereitung zum Start durch das Truppenteil 11284 am 24. Oktober 1960
...
… erkennt die technischen und menschlichen Ursachen. Es entstand im Steuerungssystem in der Verkettung bei einer Operation durch das unbeabsichtigte Öffnen von Ventilen zum Zünden der zweiten Stufe.
Der mit 3000 m/s austretende Feuerstrahl schneidet die darunter befindliche 1. Stufe förmlich auf. Innerhalb von 90 Sekunden verbrennen die 124 Tonnen Treibstoff.
Der Feuersturm, die giftigen Dämpfe und die ätzenden Komponenten machen jegliches Weglaufen unmöglich. Die genaue Anzahl der Opfer ist bis heute nicht klar. Man findet Zahlen von 92 bis … darunter 57 hohe Militärs. 74 Spezialisten kamen sofort im Feuerball um.
Oltn. Klimow erhielt den Befehl zur Bergung, da er am Nächsten war. Er erkannte, dass nur mit Schutzmasken (!) nichts zu machen war, so musste gewartet werden, bis sich die giftigen Dämpfe verzogen. Er berichtete später, das niemand mehr nach seinem Äußeren erkannt wurde.
Von Marschall Nedelin
wird nur noch der Überrest seines Ordens „Held der Sowjetunion“ gefunden.

Von anderen bleibt nur ein Schatten auf dem Boden, oder können nur noch an Hand des Wohnungsschlüssels identifiziert werden ...

Es stellt sich die Frage nach der Schuld, doch so einfach ist diese nicht zu beantworten.
Nedelin ? Der selbst auf der Rampe noch zwei mal ans Kreml-Telefon gerufen wurde?
Er selbst wusste um die Gefährlichkeit der Arbeit an der vollgetankten Rakete.
Kurz vor der Katastrophe ließ er noch mal den Startplatz durchkämmen und rettete so 100 Personen das Leben.
Konopljow, Chefkonstrukteur des Steuerungssystems, geriet in das Kreuzfeuer, doch er war tot und konnte nicht verantwortlich gemacht werden, falls man das wollte.

Chefkonstrukteur Michail Jangel? Gleichzeitig Technischer Leiter der R-16 Erprobung, der zufällig überlebte, da er zu der Zeit auf eine Zigarette im Bunker war.
Er war es, der dem Kreml den Lagebericht durchgab.
Und Chruschtschow fragte wutentbrannt zurück: Und du, warum hast du überlebt? Unter den Toten sind namhafte Wissenschaftler wie Berlin und Konzewoj...
Schwerverletzt hat auch der Chef des Kosmodroms General Gertschik überlebt.
Michail Jangel hat dieses Trauma, einen Tag vor seinen 49. Geburtstag, nie verwunden und starb einen Tag nach seinem 60. Geburtstag 1971.

Lassen wir noch mal den Zeitzeugen, Hptm. Pawlow, zu Wort kommen. 1990 öffnet er sich in der Krasnaja Swesda:
... Es herrschte aber auf den Startplätzen immer die Atmosphäre, bei der auch kleinste Defekte gründlich untersucht wurden. Nedelin hätte vor die Wahl gestellt, Start oder nicht, immer negativ entschieden, bis zur Klärung. Chefkonstrukteur Jangel verlangte immer Qualitätsarbeit. Irrt sich jemand, wird in jedweder Startphase unterbrochen, so war seine Devise.

Doch bei der R-16 war alles anders. Natürlich war die Arbeit an der betankten Rakete verboten, doch keiner zweifelte am erfolgreichen Start am 24. Oktober.
Im normalen Startzyklus wäre der Fehler im Steuerungssystem nie aufgefallen. Man befand sich aber in der Einstundenbereitschaft nach zwei Abbrüchen. ...
Da das Bordenergiesystem aktiv war, sprach fatalerweise ein ... Ventil der zweiten Stufe an. Ein Sicherungssystem hätte dieses nicht zulassen dürfen.
Bei einer normalen Startvorbereitung wäre dies auch ohne Bedeutung, da die Bordstromversorgung abgeschaltet wäre, der Schaltvorgang somit ohne Wirkung.

Im Finden der Schuldfrage heißt es nun bei Gertschik:
[B]- Hauptschuldig sind der Kalte Krieg, das Wettrüsten und die Psychologie der Abschreckung.
In einer solchen Atmosphäre haben wir gearbeitet, und jeder hat gedacht, dass es in nicht geringem Maße von seiner persönlichen Arbeit, seinem Diensteifer, seiner Initiative und seinem Wissen abhängt, ob der Dritte Weltkrieg abgewendet werden kann, der der Welt mit einer Apokalypse drohte.[/B](G.Kowalski: Die Gagarin-Story)

Damit wurde auch niemand zusätzlich belastet und mit den verbliebenen Spezialisten mussten danach die gesteckten Ziele erreicht werden und wurden auch.
Die Namen der 74 Opfer, der unbekannten Helden, auf der Gedenktafel mit Stand 26.10.1960 sind auf
http://www.peterhall.de/rvsn/disaster/disaster3.html
festgeschrieben und der Nachwelt erhalten.

Das ist aber leider noch nicht der Schlusspunkt.

Auf den Tag genau, drei Jahre nach dem Supergau, am 24. Oktober 1963 kommt es auf dem Kosmodrom zu einem weiteren schweren Unglück.
Bei einem Brand in einem R-9 Raketensilo sterben sieben Techniker .
Ihnen wurde in Baikonur ebenfalls ein Denkmal gesetzt.

Seit dieser Zeit ist der 24. Oktober in Baikonur Gedenktag .

[B]Das alles um die unbekannten Helden bewegte mich, es zusammenfassend aufzuschreiben. Und ich meine, sie, diese Helden, gab es immer wieder!


Herzlichst
Rainer

Quellen
G. Kowalski „Die Gagarin-Story“, neben versch. Wikipedia-Dok. http://www.peterhall.de/index.html,
Auch http://www.russianspaceweb.com/r16.html u.a.

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  (II) 2011- 50 Jahre bemannte russische Raumfahrt
Geschrieben von: Rainer Blum - 22.09.2010, 18:37 - Forum: Die LSK / LV - Keine Antworten

Eine Rezension

2011 - 50 Jahre bemannte russische Raumfahrt ( II )
Sputnik – der „Weggefährte“ * Zum 04. Oktober *

Liebe Freunde,
dieses Datum hatte ich in meinen Skizzen eigentlich gar nicht vorgesehen, doch dann ergaben sich auch diese Meilensteine.

Vorab möchte ich sagen, was journalistisch zu dem Datum kolportiert wurde und mir beim Schreiben ein Schmunzeln entlockte. Das ist so komisch, dass es sowieso keiner glaubt.

Der Kern:
Am 04. Oktober 1957 machte es erstmalig „piep-piep-piep“ aus dem All.
Egal wo wir waren, ich z.B. am 05.Oktober in der Lehrwerkstatt des Fernmeldeamtes in Dresden beim Feilen … - es horchten die Menschen auf und sie waren begeistert.
Zu Recht! Ein neues Zeitalter hatte förmlich begonnen.
Das aber, was justament hier passierte und die Welt aufhorchen lies, war wohl ursprünglich gar nicht vorgesehen – zumindest nicht für den Zeitpunkt (solche Ereignisse gibt mehr – später). Weil: Hier geht es um schnöde dumme Satelliten.
Satelliten waren für Chruschtschow zu der Zeit so etwas wie „Exponate von Ingenieuren zur Messe der Meister von Morgen“ ( meine Formulierung). Er brauchte die Nasenlänge Vorsprung vor den Amerikanern - aber mit harten Tatsachen. (Oder anders gesagt: Chruschtschow musste die einseitige Bedrohung durch die USA beenden).
Den Militärs, die das Programm fuhren, ging es also um „ihre“ Köpfe auf den Trägern. Nur hatten sie nach einem kürzlichen Misserfolg mit einem Imitations-Kernsprengkopf momentan eben diese Nutzlast nicht da. Da waren noch die Ingenieure dran.
Die erste eigentliche Interkontinentalrakete, Koroljows „R-7“ (Semjorka), war aber da und gerade eben ein Exemplar frei. Das passiert auch in der Planwirtschaft.
Was lag für Koroljow nun näher, als eben mal die „MMM“-Alukugel (die eigentlich auch noch nicht als „fertig“ geplant war und deswegen schon eine Zweite mit Totnutzlast drin gefertig war, draufzusetzen.
Koroljow nutzte die Gunst der Stunde! Mit diesem Erfolg „aus dem Nichts“ erschlug es im Nachhinein buchstäblich die gesamte Sowjetunion selbst.
Wir schreiben das Internationale Geophysikalische Jahr 1957. Die in Washington in der Botschaft zu einer Party weilenden sowjetischen Wissenschaftler nahmen die Glückwünsche Ihrer amerikanischen Kollegen „etwas verlegen“ entgegen …

Nun kann man dieser Darstellung aus heutiger Sicht durchaus nahe stehen …
Auf jeden Fall veränderte sich ab da etwas in den Köpfen der Nomenklatura, nämlich

-…Erst am 6. Oktober, als die Nachricht von Sputnik sich wie ein Steppenbrand durch die Gazetten der Welt gefressen hatte, erkennt Chruschtschow das propagandistische Potential des Coups, den Koroljow und seine Mannschaft gelandet haben.
- Soweit der Muntermacher für das Thema.

Nun aber zum ernsthaften Teil:
Um jedwede Färbung vom Datum zu nehmen, möchte ich für Euch space.huerz.ch,
einen Schweizer Software-Ingenieu
, zitieren. Er schreibt:
…Mit dem Nachtstart von Sputnik 1 am 5.Oktober 1957 begann nach sieben Jahrzehnten mittelbarer und direkter Vorbereitung die Raumfahrt als neue Ära der Wissenschaft, Technik, Industrie und Zivilisation.
…Der Start des Satelliten wurde danach auf den 4. Oktober festgesetzt. Am 5. Oktober 1957 um 0.28 Uhr Ortszeit hob die Rakete vom Kosmodrom Tjura Tam (heute Baikonur) ab.
Drei Wochen lang konnte man nun das Piep-Piep des Satelliten hören. Danach waren seine Batterien leer. Sputnik 1 blieb danach noch bis am 4. Januar 1958 im All, bevor er in der Erdatmosphäre verglühte
.
Sputnik 1 war 83.6kg schwer. Er bestand aus einer 2mm starken Aluminiumlegierung, aussen poliert, mit einem Durchmesser von 58cm. Die Kugel enthielt einen Radiosender, der alternierend 0.4s - Pulse auf den Frequenzen 20,002 und 40,005 MHz abstrahlte. Somit war es auch für Funkamateure möglich das Piep-Piep zu empfangen. Die Energie für den Sender lieferten 3 Silber-Zink Batterien welche eine Lebensdauer von ca. 3 Wochen hatten. Um die Temperatur im Innern zwischen 20° und 30° Celsius zu halten, hatte man ihn mit Stickstoff gefüllt und einen kleinen Ventilator sowie ein einfaches Regulationssystem installiert.
*
Die „International Astronautical Federation“ (IAF) veröffentlichte zum 50. Jahrestag 2007 dazu:
[Wegen der Beitragslänge gekürzt]

History changed on 4 October 1957, when the Soviet Union successfully launched Sputnik I. While the Sputnik launch was a single event, it marked the start of the Space Age and the space race between the USA and USSR. Sputnik was the first artificial satellite to be put into geocentric orbit. ...

Das Ereignis ist in der Weltwissenschaft fixiert!
Wir lesen oben auch ganz dünn etwas vom „Sputnik 1 shocked”. P.Hürzeler, der Schweizer, dazu lustigerweise:

„Der Sputnik-Schock bestand aber hauptsächlich darin, dass die UdSSR eine technologische und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit aufwies, die ihr vorher nie attestiert worden ist. Man stelle sich eine Horde Kosaken vor, die eine Rakete bauen, die die Erde verlassen kann. Ein Gedanke, der für viele Menschen in der westlichen Welt utopisch war. Dies wurde durch die Frequenz, auf welcher Sputnik 1 seine Signale sendete, noch verstärkt Die Funkverbindungen in der UdSSR wurde generell über Kurzwelle abgewickelt, da diese eine globale Kommunikation erlaubte. Dadurch war es aber auch externen Beobachtern möglich, relativ genaue Daten der sowjetischen Raumfahrt zu empfangen. Diese konnten von Funkamateuren relativ einfach abgehört werden. „

Nun, diesen Schock genossen wir doch gern, oder …? - Rainer.

Aber weiter:
Von den Menschen, die dahinter standen, soll Einer genannt sein – Professor Boris Tschertok.Tschertok – 1912 geboren – und unter deutschen Experten nicht ganz unumstritten, bleibt dennoch unbestritten als Raketen-Pionier einer der führenden „Gagarin-Macher“ neben Koroljow , der ewigen Nummer Eins. Und als einer der noch Lebenden der Koroljow-Aera.
Tschertok war Augenzeuge der sowjetischen Weltraumforschung seit 1944 bis heute.

Seine Quadrologie "Raketen und Menschen"
geben Einblicke in das bis dato streng geheime Entwicklungsvolumen der SU.

Die einzelnen Bände tragen folgende Untertitel:

1. Deutsche Raketen in Sowjethand, 494 S.; 25,60 EURO
2. Der Sieg Koroljows, 438 S.; 26,60 EURO
3. Heiße Tage des kalten Krieges, 550 S.; 31,20 EURO
4. Die Jagd um den Mond, 542 S.; 31,70 EURO
Die Bücher geben einen Gesamtüberblick über alle Phasen der sowjetischen Weltraumfahrt einschließlich der militärischen Entwicklungen .

B.E. Tschertok ist ein noch lebender Stellvertreter Koroljows, der Gagarin zum ersten Kosmonauten gemacht hat.

Für uns interessant ist, dass er im Auftrag Stalins im April 1945 mit dem Spezialauftrag nach Bleicherode in das Raketenforschungsinstitut geschickt wird, möglichst viele deutsche Spezialisten zu rekrutieren. Dort bleibt er bis 1947, um die Dokumentationen und Materialien sicherzustellen, abhanden gekommenes rekonstruieren zu lassen. Nebenbei gesagt, kommt er in Deutschland das erste mal mit Koroljow zusammen, der ihn dann später in das OKB nach Moskau holt.
Was auch keiner weiß ist, das Anfang 1946 bereits die ersten V2-Nachbauten in Bleicherode (Wernher von Brauns A-4 Projekt) wieder entstehen.
Der Boden aber hier zu sensibel ist und so wird das gesamte Material mit einer Auswahl aus 3000 Technikern in die SU, maßgeblich – Kapustin Jar – verbracht. Diese werden verpflichtet, für fünf Jahre dort und anderswo zu arbeiten.

Dazu gibt es eine Dokumentation:-Stalins deutsche Elite, Dokumentation von Dirk Pohlmann, Deutschland 2005, 52 Minuten
"Stalins deutsche Elite" ist ein Film über Hintergründe, Methoden und Ziele des größten "Know-How-Deals" im Kalten Krieg, um den sich bis in die Gegenwart zahllose Mythen und Legenden ranken.
Soweit der Rückblick mit dem Einblick zum Band 1 Raketen und Menschen.
In diesem Zusammenhang gab es ein treffendes Symposium:

Freitag, 3. Oktober 2003: Symposium für Raumfahrtgeschichte[B] - In diesem Symposium ging es um den Einfluss der deutschen Raketenentwicklungen auf die Raumfahrtgeschichte nach dem zweiten Weltkrieg,
in den USA, in der UdSSR, in Großbritannien, in Australien, und anderswo.
Unten: Der russische Raketenkonstrukteur Boris Tschertok sprach über den Einfluss deutscher Wissenschaftler auf die sowjet-russische Raumfahrtgeschichte.

Rechts: Der amerikanische Raumfahrthistoriker Frederick I. Ordway III. sprach über die deutschen Raketenwissenschaftler in den USA, von Fort Bliss und White Sands nach Huntsville, und signierte die Neuausgabe seines Buchs "The Rocket Team".
(leider keine Abbildungen hier)

Die IAF widmet Prof. Tschertok im Zusammenhang mit dem Sputnik-1-Beitrag 2007 ebenso eine Seite. (hier herausgenommen) Der Link dazu für den Interessenten: http://www.iafastro.net/?id=507

Prof. Boris Tschertok ist 98 Jahre alt.
Er publizierte 200 wissenschaftliche Arbeiten und ist heute noch bei der Raketenfirma „Energija“ als Chefberater tätig!
***

Das sollten meine Skizzen sein zum eigentlichen Auftakt der späteren Bemannten Russischen Raumfahrt.

18 Tage vor Juri Gagarin wurde die zehnte erfolgreiche Sputnik-Mission mit der R-7 gestartet, die heute noch –modifiziert- unverzichtbar ist.
(An Bord dieses Gagarin-Testfluges befand sich der Hund Swesdotschka (russisch für „kleiner Stern“) sowie der Kosmonauten-Dummy „Iwan Iwanowitsch“. Beide kehrten wohlbehalten auf die russische Erde zurück).

Wiederum Grund genug, sich zu erinnern? Tun wir es.

Liebe Freunde, weniger ging nicht, tut mir leid.

Vielleicht war es trotzdem interessant. Und wer will - Von allem kann man noch mehr lesen!

Herzlichst
Rainer

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  Tech. Frage zur P12
Geschrieben von: otto - 14.09.2010, 11:09 - Forum: Die FuTT - Antworten (8)

Hallo in die Runde!
Bin neu hier im Forum und stelle mich deshalb kurz vor. Bin jetzt 55 Jahre und habe in den Jahren 79/80, 81 und 83 im Futb.3 gedient. Im Grundwehrdienst auf der P12, mit der 1. Kompanie unter Hptm. Böhm dann auch als zweite überhaupt im DHS in Breitenfeld. Während der Reservedienste in der 2. Komp. dann auf der P40 wieder im DHS. Immer als Funkorter.
Nun meine Frage: Wo befanden sich am Stationswagen der P12 die Einspeisepunkte für die beiden Kabel (HF und Steuerleitung von der Antenne), wo wurde der Strom vom GAD eingespeist und wo wurde das Kennungsgerät angeschlossen außen am Koffer des Stationswagens?
Hintergrund meiner Frage, ich baue gerade ein möglichst genaues Modell der Station und kann mich nach über 30 Jahren einfach nicht mehr an alle Details erinnern.

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